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Verbandsübergreifendes Positionspapier zur Umsetzung der kantonalen Volksinitiative «Gesunde Jugend Jetzt»

26. Mai 2023
Die Junge Mitte Kanton Zürich hat heute gemeinsam mit 5 Verbänden ein Positionspapier zur Umsetzung der kantonalen Volksinitiative «Für eine psychisch gesunde Jugend» veröffentlicht, die im April offiziell zustande gekommen ist. Die Kantonale Volksinitiative verfolgt das Ziel, psychisch erkrankten Kindern und Jugendlichen eine Behandlung innerhalb von vier Wochen zu ermöglichen. Das Positionspapier wurde in Zusammenarbeit mit Expertinnen und Experten aus der Psychologie, der Bildung, Psychiatrie, Pflege und Prävention erarbeitet. Konkret handelt es sich um Exponentinnen und Exponenten der Pro Juventute, dem Zürcher Lehrerinnen- und Lehrerverband (ZLV), dem Kantonalverband der Zürcher Psychologinnen und Psychologen (ZÜPP), der Zürcher Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie (ZGKJPP) sowie dem Schweizerischen Berufsverband der Pflegefachmänner und Pflegefachfrauen (SBK).

Die Junge Mitte Kanton Zürich konkretisiert heute gemeinsam mit 5 Verbänden, wie ihre Initiative «Gesunde Jugend Jetzt!» umgesetzt werden soll. Die 14 Forderungen werden von allen 5 Verbänden getragen und richten sich an die Zürcher Politik, in erster Linie aber an den Regierungsrat. Dieser wird in den nächsten Wochen zum ersten Mal zur Initiative kommunizieren. Die Junge Mitte sowie die Verbände sind der Überzeugung, dass die Probleme nur in Zusammenarbeit aller Akteure gelöst werden können. Das Positionspapier ist in drei Kategorien unterteilt:

· Aus- und Weiterbildung

· Prävention

· Versorgung

Das Positionspapier finden Sie über folgenden Link.


Die Politik muss dringend handeln!

Die Nachfrage nach Behandlungsplätzen steigt auch nach der Pandemie weiter an. «Ohne zusätzliche Mittel werden wir künftig nicht mehr garantieren können, dass unser «147» zu jeder Zeit an allen Orten betrieben werden kann.», sagt Katja Schönenberger, Direktorin der Pro Juventute. Während die Nachfrage steigt, nimmt das Angebot in der Kinder- und Jugendpsychiatrie immer mehr ab. «Die Ärzte der Kinder- und Jugendpsychiatrie haben mit grossen Nachwuchsproblemen und Überalterung zu kämpfen. Hohe Weiterbildungskosten, schlechte Vergütungen, tiefer Stellenwert der Kinderpsychiatrie in der ärztlichen Ausbildung sind einige der Gründe für die akute Unterversorgung der Patientinnen.", erklärt Corsin Bischoff, Co-Präsident der ZGKJPP.

Bevor Jugendliche stationär behandelt werden müssen, haben sie meist eine längere Leidensgeschichte hinter sich. Je früher man eingreifen kann, desto besser und effektiver lassen sich Jugendliche behandeln. Im nachobligatorischen Schulbereich gibt es aktuell keinen Schulpsychologischen Dienst, welcher aber dringend nötig wäre. "Es braucht auf allen Schulstufen einen Schulpsychologischen Dienst mit ausreichend Ressourcen", sagt Lena Aerni, Vize-Präsidentin des ZLVs.

«Damit wir einen zweiten Schulpsychologischen Dienst aufbauen können, braucht es auch bei den Psychologinnen und Psychologen eine Ausbildungsoffensive und eine Beteiligung der Ausbildungskosten seitens Kantons», berichtet Marjiana Minger vom ZÜPP. Um eine Behandlung erfolgreich absolvieren zu können, braucht es neben ausreichend Ärztinnen und Ärzte, Psychologinnen und Psychologen genügend Pflegefachpersonen, die Kinder und Jugendliche betreuen und begleiten. «Für mehr Personal in der Kinder- und Jugendpsychiatrie braucht es eine konsequente Umsetzung der Pflegeinitiative», sagt Joël Utiger vom (SBK) .


Initiative offiziell zustande gekommen

Im April kommunizierte der Regierungsrat, dass die kantonale Volksinitiative zustande gekommen ist. «Das Initiativkomitee und die Verbände wünschen einen runden Tisch mit der Regierung, damit die Initiative so schnell wie möglich umgesetzt werden kann und sich die Versorgungssituation verbessert» sagt Benedikt Schmid, Hauptinitiator der Initiative. Den Initianten ist klar, dass die Umsetzung Zeit und Geld kosten wird. Weiter ist der 22-Jährige überzeugt: «Je länger wir zuwarten, desto teurer wird es werden. Denn die Probleme der Kinder und Jugendlichen, die heute nicht behandelt werden, lösen sich nicht in Luft auf.»

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Wortlaut der Kantonalen Volksinitiative «Gesunde Jugend Jetzt»

Der Kanton trifft die nötigen Massnahmen, um die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen stärker zu fördern und um die Verhütung, Früherkennung und Früherfassung psychischer Erkrankungen zu verbessern. Dazu initiiert oder subventioniert er gesundheitsfördernde und präventive Angebote.

Kinder und Jugendliche, welche psychiatrisch-psychotherapeutische Behandlung benötigen, haben diese rasch durch Medizinalpersonen der Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie zu erhalten. Mit Ausnahme jener Fälle, die eine sofortige Behandlung verlangen (Suizidalität etc.), ist die medizinisch notwendige Behandlung innert spätestens vier Wochen aufzunehmen. Der Kanton stellt in Zusammenarbeit mit den Gemeinden die dafür notwendigen stationären, ambulanten und rehabilitativen Versorgungsleistungen sicher.

Hier gelangen Sie zum Erklärvideo zur Kantonalen Volksinitiative.


Medienkontakt:

Benedikt Schmid, Co-Präsident Junge Mitte Kanton Zürich

Tel. +41 79 664 83 84

www.gesundejugendjetzt.ch