Die Junge Mitte Kanton Zürich plant eine Kantonale Volksinitiative für eine verbesserte Versorgung psychisch erkrankter Kinder und Jugendlichen. Die derzeitige Gesundheitsversorgung von psychisch erkrankten Kindern und Jugendlichen ist ungenügend. Die Junge Mitte fordert die Politik auf, sich der problematischen Situation endlich seriös anzunehmen und konkrete Lösungen für die untragbare Lage vorzulegen.
Heute warten Kinder und Jugendliche bis zu 12 Monate auf einen ersten Termin zur Abklärung durch eine:n Psychiater:in. Mit diesem Zustand der Versorgung nimmt der Kanton Zürich chronifizierte Krankheitsverläufe in Kauf, die in der Behandlung viel teurer sind und auch aus moralischer Sicht nicht vertretbar sind. Die Junge Mitte fordert, dass jedes psychisch erkrankte Kind und jeder psychisch erkrankte Jugendliche innerhalb von spätestens 4 Wochen eine Behandlung durch Medizinfachpersonen der Kinder und Jugendpsychiatrie oder Psychotherapie erhält. Bei dringenden Fällen wie beispielsweise Suizidalität ist die Behandlung per sofort aufzunehmen. Neben einer generell verbesserten Gesundheitsversorgung verlangt die Kantonale Volksinitiative auch einen stärkeren Fokus auf präventive Angebote für Jugendliche.
Nicht wegen, aber auch seit Corona-Pandemie ein akutes Problem
Ärztinnen, Ärzte und Fachverbände warnen nicht erst seit der Corona-Pandemie vor einer sich verschlechternden psychisch gesundheitlichen Situation bei Kindern und Jugendlichen. Die Versorgung war bereits vor der Pandemie ungenügend, so war es beispielsweise bereits vor der Pandemie der Fall, dass Jugendliche in Erwachseneninstitutionen untergebracht werden mussten. Zu lange sind die Warnungen und Anliegen der Fachpersonen zu wenig ernst genommen worden. Allgemein muss das Gesundheitssystem auch im psychischen Bereich krisenfest werden. Dass das Gesundheitssystem dies eben nicht ist, wurde durch die Corona-Pandemie nur allzu deutlich.
Allgemeine Anregung lässt interdisziplinäre Lösungen zu
Die vom Regierungsrat im letzten Jahr bewilligten 7.9 Mio. Franken zur kurzfristigen Verbesserung der Versorgung sind einen Tropfen auf den heissen Stein. Die Junge Mitte fordert mit ihrer Kantonalen Volksinitiative, dass das Problem an der Wurzel gepackt wird. Krisenresiliente Kinder und Jugendliche erreicht man nicht durch eine Verdopplung der Bettenkapazität. Die Junge Mitte Kanton Zürich fordert interdisziplinär diskutierte Lösungen, welche in Zusammenarbeit mit der Jugend, der Bildung und der Gesundheitsinstitutionen erarbeitet werden. Die Kantonale Volksinitiative wird daher bewusst als Allgemeine Anregung formuliert, die der Politik Spielraum zur Lösungsfindung in dieser komplexen Thematik bietet.
Benedikt Schmid, Co-Präsident der Jungen Mitte Kanton Zürich, ist überzeugt: «Es braucht mehr Druck auf die Politik. Die psychische Gesundheit unserer Kinder und Jugendlichen darf nicht als beliebiger Budgetposten behandelt werden. Mit der Kantonalen Volksinitiative machen wir den steigenden Leidensdruck der Kinder und Jugendlichen gegenüber der Politik deutlich. Es ist Zeit, dass ernsthafte Lösungen gefunden werden, die die Gesundheitsversorgung nachhaltig verbessern.» Derzeit klärt die Junge Mitte mit diversen Verbänden noch wenige Punkte im Wortlaut der Initiative, bis sie im Juni definitiv der Staatskanzlei zur Prüfung übergeben wird. Der Sammelstart für die Unterschriften ist für Anfang September 2022 angesetzt.
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Benedikt Schmid, Co-Präsident Junge Mitte Kanton Zürich
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