Der Druck durch die Initiative «Gesunde Jugend Jetzt!» muss aufrecht gehalten werden Die heute kommunizierten Massnahmen des Regierungsrates zur Versorgung von psychisch-erkrankter Kinder und Jugendlicher werden der Grösse und Komplexität der Krise nicht gerecht. Die Junge Mitte Kanton Zürich begrüsst aber, dass der Regierungsrat angesichts der Initiative «Gesunde Jugend Jetzt!» weitere Massnahmen ergreifen möchte.
Die Krise bei der Versorgung von psychisch-erkrankter Kindern und Jugendlichen umfasst mehrere Dimensionen, die koordiniert und umfassend angegangen werden müssen. Die vom Regierungsrat beschlossenen Massnahmen kommen einer Symptombekämpfung gleich. Die Initiative der Jungen Mitte fordert ein interdisziplinäres Vorgehen mit Einbindung von Akteuren aus der Gesundheitsversorgung, Bildung, Jugendorganisationen und politischen Entscheidträgern, das zum Ziel hat, eine umfassende Strategie zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung von psychisch-erkrankten Kinder und Jugendlichen zu erarbeiten. Nur mit Einbindung aller involvierten Kreisen der psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen kann die Versorgungsleistung substanziell verbessert werden. Dies fordern wir mittels Initiative. Ziel der Initiative ist eine 4-Wochen-Frist für die Versorgung aller psychisch-erkrankten Kindern und Jugendlichen. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Prävention für die Junge Mitte Kanton Zürich. Gerade in Zusammenarbeit mit bestehenden Organisationen könnten in der Prävention rasche und kosteneffiziente Resultate für die Bekämpfung der Krise erreicht werden. Die Junge Mitte Kanton Zürich hofft, dass der Regierungsrat angesichts der angespannten Situation und der Initiative «Gesunde Jugend Jetzt!» noch weitergehende Schritte beschliesst.
Der publizierte Lagebericht unterstreicht den akuten Notstand
Der Regierungsrat hat heute innerhalb seines Lageberichts offengelegt, dass die bisherigen Massnahmen nicht ausreichen. Dabei sticht heraus, dass die Wartezeit besonders im ambulanten Bereich auf Grund der steigenden Nachfrage nicht verkürzt werden konnte. "Da jedoch die Inanspruchnahme seit dem Regierungsratsbeschluss vom 2. Juni 2021 noch weiter gestiegen ist und sich die vollständige Umsetzung der Stellenerweiterung aufgrund des Fachkräftemangels verzögert, konnten die Wartezeiten im ambulanten Bereich mit den getroffenen Massnahmen bisher noch nicht wesentlich verbessert werden." (RRB Nr. 508/2022) Benedikt Schmid, Hauptinitiator der Initiative stellt fest: "Der Regierungsrat hat mit dem Lagebericht den Bedarf und den Stillstand in den Versorgungsleistungen von psychisch-erkrankten Kindern und Jugendlichen eingeräumt. Es erstaunt also umso mehr, als dass er nur zu wenig umfassenden Massnahmen greift. Es braucht daher unsere Initiative erst recht, damit die Krise mit der notwendigen Seriosität und Breite angegangen wird."
Fehlendes Personal
Wenn neues Geld für neue Plätze geschaffen werden, ist das fundamental, aber leider nicht ausreichend, wenn das Personal fehlt. Aus dem Bericht der FMH sticht hervor, dass im Jahre 2021 schweizweit 26 Kinder und Jugendpsychiaterinnen und -psychiater ausgebildet wurden. Extrem hohe Ausbildungskosten (40'000-60'000), eine überdurchschnittlich lange Ausbildung und der niedrigste Lohn aller Fachärzteschaften gestalten den Beruf als äusserst unattraktiv. Auch hier zeigt sich, das Problem muss gesamthaft angegangen werden.
Unterstützung durch 18 Fachverbände und 6 Parteien
Dass das Anliegen dringend angegangen werden muss, unterstreichen zahlreiche Fachverbände mit ihrer Unterstützung. Im Unterstützungskomitee engagieren sich unter anderem die Pro Juventute, der Zürcher Lehrerinnen- und Lehrerverband, der National- und Kantonalverband der Psychologinnen und Psychologen, der Zürcher Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie sowie Public Health Schweiz. Auf parteipolitischer Ebene erfährt die kantonale Volksinitiative Unterstützung durch zahlreiche Zürcher Kantonalparteien. Namentlich durch die Mitte, die Alternative Liste, Juso, JEVP, der JGLP sowie 2 Sektionen der Jungfreisinnigen.
Bei Fragen steht Ihnen zur Verfügung:
Benedikt Schmid, Präsident Initiativkomitee und Co-Präsident Die Junge Mitte Kanton Zürich
079 664 83 84, benedikt.schmid@diejungemitte-zh.ch